Unser zweiter Tag bei Pippi & Co und ein paar Tips zum Besuch der Astrid Lindgrens Värld

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Fräulein Prusseliese und die Polizisten Kling und Klang zählen zu meinen absoluten Lieblingscharakteren in der Astrid Lindgren Welt. Sie sind einerseits wirklich dankbare, komische Rollen in tollen Kostümen, andererseits sieht man sie den ganzen Tag (neben ihren unglaublich vollgepackten Spielplänen) mit dem Fahrrad bzw Tandem durch den Park sausen, eine Kaffe trinken oder Diebe jagen, immer zu 100% in ihrer Rolle. Oben seht ihr Sofia, die war mit ihren braven Zöpfen ein Kind ganz nach Prusselieses Geschmack… und hat sich danach mit ihr über den Vorteil von Wendepailletten-T-Shirts unterhalten…sehr lustig war das.

Aber nun zum Montag, unserem 2. Tag in der Astrid Lindgrens Värld (die wirklich großen Fans sagen einfach ALV und die Schweden lieben ja auch solche Abkürzungen…also, ihr wisst Bescheid)

Es war der erste Schultag in Schweden: Der Parkplatz war gähnend leer (bis auf zwei Handvoll Deutsche und einer Handvoll Schweden mit Kindern im nicht-schulpflichtigen-Alter), das Wetter weiterhin unbeständig (aber wir hatten aus dem Vortag gelernt und waren jetzt voll regentauglich ausgestattet) und der ganze Park hatte sich vom professionellen, effizienten Durchschleusen kinderreicher Touristenfamilien (und das ist jetzt durchaus nicht negativ gemeint, ich meine, wie soll man sonst den Massen Herr werden, ich hatte die Effizienz am Vortag mehrmals bewundert) zu einem gemütlichen Schlendermodus gewandelt – alles war entspannt, alle hatten waaaahnsinnig viel Zeit… wir staunten und nahmen dankend an.

Unser erster Stop ging wie immer zur Villa Kunterbunt, die Tochter musste schließlich Pippi begrüßen.

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Die hatte sich auch schon auf die veränderte Zuschaueranzahl eingestellt, packte kurzerhand alle Kinder auf die Hoppetosse und startete eine Segelschule-für zukünftige-Seeräube mit Schatzsuche auf dem See. Hier seht ihr einen Matrosen Goldmünzen aus dem Wasser fischen und Sofia fand es toll…wir Eltern mussten nämlich brav an der Villa Kunterbunt warten und durften nicht mit…pfffh!

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Ein kurzer Stop bei den Flößen über´s Wasser und weiter ging es zu den Brüdern Löwenherz. Das Heckenrosental und das Kirschtal sind die allerneuesten Bauten in der ALV und waren vor 2 Jahren noch nicht geöffnet, als wir dort waren. Und sie sind soooooo toll geworden. Sie orientieren sich an etwas grösseren Kindern mit Ritter-und Burgen-Fetisch, der „Kampftag“ nachmittags hat deshalb auch eine Altersgrenze von 9 Jahren, aber das Ambiente, wunderschön, direkt wie aus der „Zeit der Märchen und Sagen“ mit Burg und Katlahöhle und allem drum und dran, eben genauso, wie es sein soll.

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Ich musste sofort mein Strickzeug rausholen und im Haus der Brüder Löwenherz etwas stricken und zum hundertsten Mal davon träumen, daß ich mir genau so ein Häuschen, Holzhaus, Bauernhof, Burg mit nach Hause nehmen könnte und in unserem Garten aufstellen könnte, DAS wäre schön.

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Aber jetzt mal ehrlich Leute – der perfekte Strickplatz, oder?

Sofia traf noch ihre Namensvetterin „Sofia mit den Tauben“ und verstand sich sofort prächtig mit ihr und Oskar rannte 10 Runden durch den Garten vom Tulpenhof, ins Haus durch den Pferdestall wieder raus und wieder durch den Garten…

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Wir schauten noch kurz in Katthult vorbei, aber da war auch alles beim Alten. Das oben ist übrigens 10 Sekunden, bevor Alfred zu Lina sagt: „Du Lina, das mit dem Heiraten lassen wir doch lieber bleiben, das ist Schiet…“

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Nach dem Essen spielten wir „Nicht-den-Boden-berühren“ und ich ging noch kurz in die Krachmacherstraße. Hauptsächlich zum Kaffee holen, dazu später mehr und um die perfekteste Vintage-50er-Jahre-Küche zu bewundern, die ich kenne, nämlich in Lottas Haus.

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Und nachdem wir ein paar Goldmünzen in den Merchandise-Läden gelassen hatten, ging es auch schon wieder nach Hause. Komplett und zu 100% müdegespielt, außerdem hatte es auch wieder zu regnen begonnen.

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Ganz zum Schluß, habe ich noch ein paar Life-Hacks zum Besuch der Astrid Lindgren Welt für euch – falls es euch interessiert, alle anderen können einfach weiterscrollen:

1. Der Laden ist wahnsinnig gut organisiert. Trotzdem ist es in der Hauptsaison hilfreich, die Tickets online zu bestellen und dann einfach den QR-Code am Eingang einscannen zu lassen. Nun war bei uns ja keine wirkliche Hauptsaison mehr, aber am Sonntag war es durchaus voll… (Es gibt sogar ein Gerücht, daß manche Familien in Majkens Restaurant Frühstück buchen, weil man dann schon vor  der offiziellen Öffnung auf das Parkgelände darf, dann das Frühstück runterschlingen und sich um halb 10 schon IM Park vergnügen, während am Einganstor alle mit den Hufen scharren, aber das ist bestimmt nur ein Gerücht…)

2. Die Preise sind ziemlich gesalzen, aber der Park ist jeden Cent wert (meine persönliche Meinung) und wenn man schon hinfährt, sollte man nicht knausern und gleich zwei Tage buchen. Das nimmt aus dem Besuch den Stress heraus, an einem Tag die Kinder durch den Park zu hetzen um alle Theatervorstellungen der Lieblingsfiguren mitzubekommen und man hat auch Zeit, eine Stunde an einem alten verrosteten Traktor zu verplempern oder sich einfach mal für ein Weilchen auf die Wiese zu legen und vom Spielen auszuruhen.

3. Ein bißchen Recherche und Vorarbeit erleichtert das Familienleben ungemein. Es gibt auf der Webseite (alv.se) den aktuellen Spielplan zu sehen und Ja: alle Theatervorstellungen finden auf Schwedisch statt! Wenn man allerdings die verschiedenen Episoden mit den Kindern vorher schon etwas bespricht, spart man sich unendliches „Was passiert jetzt…“ Gequake während der Vorstellungen und man kann die Handlungen, dank der tollen Schauspieler durchaus auch nachvollziehen, ohne daß man fließend Schwedisch spricht. Auch Kinder, die nur Pippi und sonst keine einzige andere Figur von Astrid Lindgren kennen, verpassen eine ganze Menge…

Man sollte die Uhr etwas im Auge behalten, um nicht mit zwei hungrigen Kindern um halb eins ganz oben im Wald an der Mattisburg  zu stehen, meilenweit vom nächsten Restaurant entfernt. Wir waren am Sonntag etwas früher dran mit dem Mittagessen und 15 min danach stand die Schlange bis auf den Hof des Stadsmästergarden heraus (Also kurz nach 12 war die perfekte Zeit, um noch einen Tisch zu bekommen) Das Essen ist übrigens superlecker, es wird viel Wert auf regionalen Einkauf und Biokost gelegt und die Portionen sind, wie der Schwede so schön sagt „lagom“. Dafür darf man aber mit dem abgegessenen Teller auch noch etwas nachholen, wenn man noch hungrig ist.

3. Kaffe ist ein leidiges Thema in ganz Schweden und auch in der ALV. Die Schweden sind ungeheuer stolz auf ihren Kaffee, nur leider schmeckt er grauenhaft und ich kann ihn nicht trinken. In der ganzen ALV gibt es genau 2 Stellen mit etwas brauchbareren Kaffee (toll ist er nicht, aber es geht). Wer also Latte oder Cappuchino braucht, der findet ihn in der kleinen, kleinen Stadt im Schokoladenladen auf dem Weg zur Villa Kunterbunt und in A. Larssons Bäckerei in der Krachmacherstraße. Auch gibt es im Alms Diversehandel direkt nebenan ein seltenes Exemplar, der vom Aussterben bedrohten Bankautomaten in ganz Schweden, falls man Bargeld abheben möchte. Wahrscheinlich wird man direkt danach von Kling und Klang verhaftet, weil in ganz Schweden niemand mehr mit Bargeld herumläuft, aber nun ja.

4. Schöne Ideen, die ich sonst noch von der ALV mitgenommen habe: Ein Armband mit der Handynummer der Eltern für die Kids (gibt es direkt am Eingang), wie auch Bollerwägen zum Ausleihen. Der Park ist ein Nichtraucherpark, Raucher werden hinter hohen Hecken mit einem Aschenbecher weit ab vom Hauptweg versteckt, was mir sehr gefällt (Raucherschandecken sind im Plan auch eingezeichnet) Im Restaurant gibt es kleine Blumenspritzen mit Wasser zum Reinigen von allem Möglichen: vollgekleckerte Tische, runtergefallene Gabeln und essensverschmierte Kinder – Superidee! Wer nicht ins Restaurant möchte, kann sich einfach Grillsachen mitnehmen- es gibt überall Grillplätze und die Kohle wird gestellt.

5. Beim Thema Kinderwagen versteht das Personal keinen Spaß! Die müssen nämlich vor den Bühnen, auf jeweiligen Parkplätzen abgestellt werden und es gibt Massen an Kinderwägen im Park, noch nie habe ich so viele auf einmal gesehen – etwas doof nur, wenn man gerade ein schlafendes Kind drinliegen hat, aber aus brandschutzrechtlichen Gründen unerlässlich. Dann muß eben ein Elternteil beim Kind bleiben, wie gut, wenn man dann noch einen zweiten Tag  gebucht hat, um das verpasste Thater nachzuholen, nicht wahr?

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