Mein neuer Lieblingskaffee

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So! Megadienst überstanden. Alltag hat mich wieder, wenn auch noch nicht so ganz. Dazu brauche ich dann doch noch ein paar Tassen Kaffee… apropos Kaffee.

Diesen Kaffee oben hat Stefan von der Photokina mitgebracht und er stammt aus Israel. Ich weiß ja nicht warum man auf eine der größten (DIE größte?) Fotomesse nach Köln fährt, um dann Kaffee mitzubringen, aber naja. Er lag bei uns ein paar Wochen in der Küche rum… bis letztens der Kaffee alle war, also so richtig alle. Panik am Morgen…. also habe ich mir notgedrungenermaßen eine Tasse dieses Kaffees gemacht. Und… er schmeckt vorzüglich. Gar nicht bitter, nicht zu stark und irgendwie nach … Kardamon. Kardamon? Naja, wer häufiger schwedisches Backwerk backt, weiß Bescheid. Da ist ja irgendwie in jedem zweiten Rezept Kardamon drin ( s. hier und hier ) aber im Kaffee?

Dazu möchte ich sagen, ich hab ja mit Kaffee so meine Probleme. Bis vor ein paar Jahren, habe ich überhaupt keinen Kaffee getrunken. Ich mag kein Eis mit Kaffegeschmach und keine Mokkatorte – den Geruch von frischgemahlenem Kaffe mag ich allerdings sehr gern. Heute trinke ich nur Milchkaffe, am liebsten mit Espresso. Filterkaffee geht gar nicht – in unbekannten Cafés muss ich immer erst Stefans Kaffee probieren, bevor ich mir einen eigenen bestelle und der Kaffee in manchen Läden geht gar nicht. Soviel dazu.

Also flugs an der Quelle nachgefragt. Der Kaffee war also ein Mirbringsel von Stefans Kumpel Udi Tirosh von DIY Photography und er enthält wirklich Kardamonn auch hel genannt, sogenannter hel coffee, Beduinenkaffee, arabischer Kaffee… Phantastisch. Mein neuer Lieblings-Kaffee!

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Schwedischer Apfelkuchen mit Nüssen

Herbst ist Apfelkuchenzeit. Und ich freue mich wirklich darauf, zum allerersten Mal bei der Aktion „Ich backs mir“ bei Clara von tastesheriff mitzumachen. Das Motto in diesem Monat ist Apfelkuchen und das kommt wirklich wie gerufen.

Schwedischer Apfelkuchen ist ja eigentlich meine absolute Paradedisziplin und das Rezept kann ich in und auswendig (habe es auch schon im letzten Jahr gepostet) aber nach 20 Jahren und grob überschlagenen 200 gebackenen Apfelkuchen wird es langsam auch mal Zeit für ein neues Rezept.

Dieses hier stammt aus dem Buch „Äppelfabriken“ und kursiert gerade auf der schwedischen Lantliv-Seite. Es ist der ultimative schwedische Apfelkuchen: ein Rührkuchenteig mit Marzipan und Kardamon, darüber in Butter und Zimt gedünstete Äpfel und oben drauf eine Tüte ganzer Nüsse. Der Wahnsinn.

Noch eine kleine Anmerkung: Die Schweden lieben das Dezimalsystem und messen nicht nur die Flüssigkeiten in dl ab (1 dl= 100 ml) sondern auch Zutaten wie Mehl und Zucker. Also einfach ein Litermaß zur Hand nehmen und 3 dl Zucker einfach als 300 ml Flüssigkeit ablesen. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich ganz praktisch.

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Hier kommt das Rezept:

Schwedischer Apfelkuchen mit Nüssen

Für die Füllung:

4 Gravensteineräpfel
2 EL Butter
2 EL Rohzucker
1 EL Zimt

Für den Kuchenteig:

100 g Butter
1,5 dl Milch
3 Eier
3 dl Rohzucker
4 dl Mehl
1 EL Vanillezucker
2 TL Backpulver
150 g Marzipanrohmasse, grob gerieben
1 TL Kardamon, gemörsert
200 g gemischte Nüsse

Und so wird´s gemacht:

1. Für die Füllung die Äpfel schälen, entkernen und in dünne Spalten schneiden. Die Butter in einer Pfanne schmelzen, Zucker und Apfelspalten dazugeben und einige Minuten dünsten. Dann den Zimt darüberstreuen und die Pfanne beiseitestellen.

2. Den Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Für den Kuchenteig die Butter in einem Topf schmelzen und die Milch dazugeben. Ei und Zucker schaumig rühren. Dann die Milchmischung zugeben. Mehl, Vanillezucker und Backpulver in einer Schüssel mischen und in den Teig sieben. Alles glattrühren. Zuletzt das geriebene Marzipan und den Kardamon unterrühren.

3. Den Teig in eine gebutterte Springform (ca. 26 cm Durchmesser) füllen. Die Apfelspalten darüber verteilen und zuletzt die Nüsse darüber streuen. Dann ab damit in den Ofen. Im unteren Teil des Backofens 50-60 min backen. Gegen Ende der Backzeit mit einem Holzstäbchen nachprüfen, ob der Kuchen durchgebacken ist. Er darf in der Mitte ruhig noch ein kleines bißchen weich sein. Am besten passt ein herrliche Kugel Vanilleeis dazu.

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Aprikosenkuchen mit Lavendel

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Neulich habe ich einen außergewöhnlichen Kuchen gebacken und zwar Aprikosenkuchen mit Lavendelgeschmack. Das Rezept habe ich aus einer alten Lantliv-Zeitung und hier habe ich es für euch übersetzt.

Zutaten für die Lavendelzuckerlösung:

70 g Zucker
75 ml Wasser
3 El getrockneter Lavendel

Für den Kuchen:

150 g Butter
100 g Zucker
150 g Mehl
2 TL Backpulver
2 TL Vanillezucker
150 ml Schlagsahne
4 Eiweiß
6-8 Aprikosen
evtl frischen Lavendel für die Dekoration

Und so wird´s gemacht:

1. Für die Lavendelzuckerlösung alle Zutaten in einem kleinen Topf aufkochen und 3-4 Minuten köcheln lassen. Mindestens 30 min abkühlen lassen. Den Lavendel abseihen

2. Eine Auflaufform mit Backpapier auslegen. Butter schmelzen und den Zucker und die Lavenllösung einrühren. Mehl Backpulver und Vanillezucker mischen. Die Mehlmischung, die Schlagsahne und das Eiwiß mit dem Schneebesen in die Masse rühren. Schlagsahne und Eiweiß müssen vorher nicht extra geschlagen werden. Die Masse in die Backform füllen.

3. Aprikosen halbieren und die Hälften gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Den Kuchen im unteren Teil des Backofens bei 175 Grad ca 45 min backen. Nach dem Abkühlen nach Belieben mit frischem Lavendel dekorieren.

Guten Appetit!

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Quetschekuche

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Mein Lieblingskuchen ist ja Hefekuchen. Nachdem ich am Samstag eine Tüte voll Zwetschen geschenkt bekommen hatte, gab es am Sonntag beim Familientreffen einen halben Quadratmeter Zwetschenkuchen. hmmm, lecker! Aus den Resten vom Hefeteig habe ich noch ein paar Kinderküchlein gemacht.

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Johannisbeerkuchen mit Baiser

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Hallo Montag!

Ich habe in der letzten Woche ein bißchen mit Baiser rumexperimentiert, nachdem ich ein leckeres Rezept gefunden hatte. Leider war das Ergebnis nicht sooo lecker, also schon lecker, aber ich war nicht ganz zufrieden. Daraufhin habe ich ein altbewährtes Rezept aus meinem Kochbuch gekramt und zwar das „Apfelkuchen fein“ Rezept aus dem uralten Dr. Oetker Backbuch „Backen macht Freude“. Das ist mein Universalrezept für jegliche Art von Biskuitkuchen mit Obst. Die Baiserhaube habe ich dann selbst dazumontiert. Und da ich diesmal mit dem Ergebnis voll und ganz zufrieden war, kommt hier das Rezept:

Biskuitkuchen mit Obst:

Zutaten:
125 g Butter oder Margarine
125 gr Zucker
3 Eier
evtl 1 Tl Zitronensaft
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
200 gr Mehl
2,5 Tl Backpulver
Milch

Obst: Ursprünglich geviertelte Äpfel, entkernt und oben fächerförmig eingeschnitten, ich nehme auch gerne Birnen und gebe 50 gr Schokoraspel in den Teig, alternativ Sauerkirschen, Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, heute habe ich eine Schale rote Johannisbeeren verwendet (und dann den Zitronensaft im Teig weggelassen)

Und so geht´s:
1. Den Backofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
2. Butter, Zucker und Eier schaumig rühren. Vanillezucker und Salz unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und unterrühren. Soviel Milch zugeben, daß der Teig schwerreißend vom Löffel fällt – er darf nicht zu dünnflüssig werden.
3. Den Teig in eine gefettete und mit Semmelbröseln ausgestreute Form geben. Ich nehme oft eine Pie-Form 26-28 cm Durchmesser, eine normale Springform geht auch. Auf der mittleren Schiebeleiste im Ofen 25-30 min Backen. Stäbchenprobe machen ob der Kuchen innen auch durch ist, je nach Obst kann es auch 5-10 min länger dauern.

Ein supereinfaches Rezept, das man je nach Bedarf abwandeln kann. Mein treuer Begleiter seit über 25 Jahren!

 

Für die Baiserhaube:

Nur 2 Eier und ein Eigelb im Teig verwenden. Das gesparte Eiweiß und noch 2 Eiweiß (also insgesamt 3) zu einem harten Schnee schlagen, 125 gr Zucker unterrühren. Den Kuchen nach 20 min aus dem Ofen nehmen und mit dem Eiweiß bestreichen – die Temperatur auf 190 Grad senken und nochmal 10-15 min weiterbacken. Sollte die Oberfläche zu braun werden – mit Backpapier abdecken.

Abkühlen lassen und auf dem Balkon mit einer Tasse Kaffee genießen.

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Neue Lektüre für´s Wochenende!

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Juchu Wochenende!

Ich muss zugeben, ich bin ein ziemlicher  Kochbuch-Freak. Am liebsten mag ich Kochbücher in denen nicht nur Rezepte stehen sondern auch noch was drumherum. Zum Beispiel die Backvergnügen wie noch nie-Reihe von G&U oder die Jamie-Oliver-Kochbücher oder die Streifzüge durch…- Reihe. Manchmal lese ich Kochbücher als Abendlektüre im Bett.

Diese zwei Neuzugänge unter meinen Büchern werde ich mir an diesem Wochenende vornehmen. Das eine ist ein Geburtstagsgeschenk und soll mir den Zugang zur urschwedischsten aller Torten ermöglichen, nämlich der Prinzessinnentorte. Ihr erinnert euch sicherlich noch an das hellgrüne Etwas an meinem Geburtstag? Genau, im Buch wird also vom Tortenboden über unterschiedliche Füllungen bis zur Marzipandecke alles ganz genau beschrieben. Ich habe mich da ja bisher nicht so drangetraut, aber da man hier nicht zum nächsten Café laufen kann und einfach eine bestellen kann, muss ich es wohl irgendwann mal lernen.

Das zweite Buch ist ein absoltes Schnäppchen gewesen. Ein Nachdruck für 10 Euro von „Sommarens söta“ von den Schwestern Eisenmann. Die beiden haben früher in Stockholm das legendäre Buchcafé betrieben, bis sie mit ihren Kochbüchern so erfolgreich waren, daß sie das Café aufgegeben haben. Ich besitze ihr erstes Buch, und dieses hier ist voll mit vielversprechenden Rezepten. Eine herrliche Mischung aus traditionellen Schwedenklassikern mit USA- Einfluss und modernen Rezepten. Ich habe schon ein paar Pie-Rezepte erspäht, die sehr interessant aussehen und es gibt von Rezepten für Eis, Sorbet und Granita über Marmeladen bis zu selbstgemachtem Ginger Ale einiges auszuprobieren. Schnell noch nen Kaffee dazu und los geht´s.

Ein schönes Wochenende euch allen!

Sommarbullar und Schlußspurt vor dem Urlaub

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Hallo Dienstag mit Wochenanfangsfeeling und hallo letzte Woche vor unserem Sommerurlaub in Schweden. Nach der Prinzessinentaufe und dem ganzen Schweden-Tv am Sonntag hatte ich gestern unheimliche Lust auf Schwedenfika ( „Fika“- alles an Kuchen, Plätzchen oder Teilchen, die man zum Kaffeetrinken dazu essen kann) Also habe ich ein paar Bullar („Bullar“- Hefebrötchen, Hefeschnecken, Süße Brötchen) gebacken. Einiges zum Grundrezept für Bullar, habe ich ja schon hier beschrieben.

Diesmal gab es Sommarbullar mit Himbeeren und Zitrone. Das Grundrezept stammt ursprünglich aus der deutschen Lantliv, die es bei uns auf dem deutschen Markt leider nur 2 Jahre durchgehalten hat, bevor sie ohne Ankündigung einfach in der Versenkung verschwunden ist, was ich immer noch sehr bedauere.

Ich habe es etwas abgewandelt. Der Einfachheit halber verwende ich die schwedischen Mengenangaben. In schwedischen Rezepten wird alles immer in dl angeben, auch Mehl, Zucker u.ä. und nicht nur Flüssigkeiten. 1 dl sind 100 ml und das Ganze wird dann einfach im Meßbecher abgemessen.

 

Sommarbullar mit Himbeeren

Das braucht man dazu:

Für den Teig:
125 gr Butter
5 dl Milch
1 Würfel Hefe
1/2 Tl Salz
1 dl Zucker
2 Tl gemörserter Kardamon
4 dl Vollkornmehl
10-11 dl Weizenmehl

Für die Füllung:
400 gr aufgetaute Himbeeren
100 gr Butter
abgeriebene Schale von 1 Zitrone
2 El Zitronensaft
2 dl Zucker

Zum Garnieren:
1 Ei
Hagelzucker

 

Und so geht es:

1. Butter in einem Topf schmelzen, Milch zugeben und das Ganze auf 37 Grad erwärmen. Hefe in eine Schüssel bröseln und mit etwas Flüssigkeit verrühren. Den Rest der Milch-Butter-Flüssigkeit, Salz, Kardamon, Zucker, das Vollkornmehl und fast das ganze Weizenmehl zugeben (einen Rest zum Ausrollen übrig lassen) und alles zu einem glatten Teig verkneten. Unter einem Tuch ca 30 min gehen lassen

2. Die aufgetauten Himbeeren gut abtropfen lassen. Für die Füllung Butter, Zitronenschale, Zitronensaft und Zucker verrühren.

3. Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen und kneten. Halbieren. Beide Hälften rechteckig ausrollen (ca 25×50 cm)

4. Jetzt wird es etwas kompliziert. Die Hälfte der Teigfläche mit der Zitronenbutter betreichen und dann mit den Himbeeren belegen. Die unbelegte Hälfte auf die belegte falten. Teig quer in ca 2 cm breite Streifen schneiden. Die Streifen, wie die beiden Hosenbeine einer Hose teilen – wichtig der Teig muss oben noch zusammenhängen und miteinander flechten oder lose umeinander schlingen. Sollte einfach ungefähr wie auf dem Bild aussehen.

5. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und zugedeckt ca 30 min gehen lassen. Den Backofen auf 225 Grad vorheizen. Die Bullar mit verquirltem Ei betreichen und mit Hagelzucker bestreuen.

6. In der Mitte des Ofens ca 6-8 min backen.

Wer möchte, kann die Sommarbullar natürlich auch mit anderen Beeren backen. Heidelbeeren passen auch gut. Anstatt Hagelzucker kann man auch Mandelblättchen oder andere Nüsse nehmen.

Guten Appetit!

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Kaffeeklatsch mit Erdbeer-Rhabarber-Crumble und Maiglöckchen

Schon wieder Freitag. Diese Woche ging aber wirklich schnell rum. Wir feiern das Wochenende mit Crumble, dem „guten“ Ostfriesenrosen-Geschirr und einem Strauß Maiglöcken. Sieht so richtig schön altmodisch nach Kaffeklatsch aus. Ich bin noch nicht so ganz dahintergekommen, ob es jetzt am Geschirr oder an den Blumen oder an der Kombination aus beiden liegt, aber egal…

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Ein gutes Freitag-Rezept. Schnell, einfach, lecker. Die Zutaten hat man fast alle daheim. Heiß und kalt- passend zum jetzigen Mai-Wetter, das sich ja auch nicht entscheiden kann. Ich glaube allein während ich diesen Post schreibe, hat es schon zwei Mal geregnet und zwei Mal kam die Sonne wieder raus. Hier also das Rezept.

Das braucht man für den Erdbeer-Rhabarber-Crumble:

250 gr Rhabarber
250 gr Erdbeeren
100 gr Zucker
1 EL Speisestärke

100 gr Butter oder Margarine
2EL Zucker
60 gr Haferflocken
120 gr Weizenmehl

Und so wird´s gemacht:

Den Rhabarber schälen und in dünne Scheiben schneiden. Erdbeeren putzen und vierteln. Zusammen mit dem Zucker und der Speisestärke in einer Pie-Form oder Auflaufform ( Durchmesser 26 cm) mischen.

Für die Streusel, die Butter mit den 2 EL Zucker, Haferflocken und Mehl verkneten und über der Füllung verteilen.

20 min bei 220 Grad Ober-Unterhitze auf der mittleren Schiene im Backofen backen.
Am Besten mit Vanilleeis oder Vanillesoße warm servieren.

Diesen Crumble kann man mit allen möglichen Beeren und Früchten backen, aber im Moment sind Erdbeeren und Rhabarber mein absoluter Hit. Ein schönes Wochenende, wünsche ich euch allen!

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Grüne Soße

Jedes Jahr, wenn ich zum allerersten Mal Grüne Soße esse, fängt für mich der Frühling erst so richtig an. Sie schmeckt einfach so lecker – wie eine Frühjahrskur voller Vitamine auf dem Teller und natürlich nach Kindheit. Und weil heute Gründonnerstag ist, gab es bei uns auch Grüne Soße zum Abendessen.

In die Frankfurter Grüne Soße kommen: Schnittlauch, Petersilie, Kresse, Borretsch, Kerbel, Pimpinelle und Sauerampfer und KEIN Dill!

Ich habe im Laufe der Jahre schon grüne Soßen im Ausland zubereitet und im Moment im bayrischen Exil ist es auch nicht immer einfach die Zutaten zu bekommen, aber es wird mit jedem Jahr besser.

Vor einigen Jahren habe ich einen Abteilungsleiter aus Thüringen eines sehr großen Supermarkts sogar beschwätzt- Grüne Soße-Kräuter einzukaufen- er kannte zum Glück die Tradition und fand das voll in Ordnung, aber manchmal kann es schon schwer sein, die Kräter zusammenzusammeln. Dieses Jahr habe ich einen sehr guten Grundbestand an Kräutern auf dem Wochenmarkt gekauft- den Dill und die Brunnenkresse musste ich allerdings aussortieren. Fehlten noch Borretsch und Kresse. Borretsch wächst zum Glück wild im Vorgarten von Sofias Kinderkrippe und ich habe mir ein paar Blättchen abgepflückt. Kresse kriegt man ja zum Glück auch so zu kaufen und damit war dann alles komplett.

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Ansonsten ist die Rezept ja recht tolerant, solange man keinen Quark unterrührt, kann man fast alles, was das Kühlregal hergibt verwenden. Ich nehme meistens Joghurt, Saure Sahne, Dickmilch und Creme fraiche- wobei der Anteil Joghurt zu anderen Sauermilchprodukten so ca 1:1 sein sollte, also einen  500 gr Joghurtbecher auf je einen Becher Saure Sahne und Creme fraiche.

Die Kräuter schneide ich klein und mixe sie im Mixer, damit ich so eine richtig schöne grüne Farbe bekomme. Nur den Schnittlauch nicht mitmixen, der wird bitter. Dann schmecke ich das ganze mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und 2-3 El Majonäse ab. Dazu Pellkartoffeln und hartgekochte Eier – bzw Ostereier.

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Und so sieht das Ganze dann aus. Das Gericht dürfte so ziemlich der Alptraum für jeden Foodstylisten sein und gibt leider fototechnisch nicht viel her, aber ich versichere euch, daß es lecker schmeckt. Selbst sitze ich jetzt mit meinem vollen Magen auf der Couch und werde mich heute Abend wohl nicht mehr viel bewegen. Aber das macht nichts, denn morgen ist ja Feiertag!

 

Ostereier färben, wie ich es von meiner Oma gelernt habe

Es gibt ein paar Sachen, die ich von meiner Oma gelernt habe. Traditionelle Sachen, die Zeit brauchen…Hefekuchen nach Gefühl zu backen ohne Rezept – zum Beispiel. Oder Zopfmustersocken stricken (siehe hier). Dazu gehört auch das Ostereier färben mit Zwiebelschalen. Früher gab es um Ostern rum die Frühstückseier bei meiner Oma immer mit Zwiebelschale gefärbt, jeden Morgen und manchmal waren sie dann auch mit Blättern verziert.

So geht´s: Erst einmal muss man Zwiebelschalen sammeln, so viele, wie man nur bekommen kann. Am Besten schon ein paar Wochen vor Ostern anfangen. Die werden dann mit einem Schuß Essig in Wasser durchgekocht (ca 15 min lang).

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Inzwischen die Eier vorbereiten. Dafür benötigt man: kleine Blättchen und Blüten – möglichst mit formschönen Blatträndern. Eine neue unbenutzte Feinstrumpfhose. Kordel. Und natürlich Eier – ich nehme immer braune und weiße gemischt.

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Dann muss man die Blätter möglichst flach auf´s Ei drücken und mittels der Strumpfhose faltenfrei fixieren. Das ganze wird dann mit der Kordel zugebunden.

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So sehen die fertigen Päckchen aus:

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Ab damit in den Zwiebelsud – nach 15 min ein Ei probehalber auspacken und abschrecken nicht vergessen – evtl noch 5-10 min dranhängen für eine intensivere Färbung. Ich hatte in diesem Jahr nicht soo viele Zwiebelschalen und habe 20-23 min gefärbt.

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Und so sehen sie dann fertig aus. Ich reibe die Eier danach mit ein paar Tropfen Öl ein – traditionell nimmt man dafür eine Speckschwarte, aber die moderne Variante mit Öl geht auch – damit sie schön glänzen.

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Zwiebelsud aufheben und nochmal verwenden. Je länger er steht, desto intensiver wird das Braun!